Nachdem am vergangenen Wochenende die erste Hälfte der Landesligasaison 2015 zu Ende gegangen ist, stand es fest, die WKG Willmering/Cham holte sich den Herbstmeistertitel und übertrifft damit alle Erwartungen. Bei so einer Prognose zu Beginn des Sportjahres hätten die meisten wohl schmunzelnd den Kopf geschüttelt. Trotz dieses Erfolges weist WKG-Trainer Andy Schegerer darauf hin, dass noch nicht alles in trockenen Tüchern ist.
Zu Saisonbeginn wurde das Ziel Klassenerhalt ausgegeben. Um das zu erreichen, sollten mindestens zehn Mannschaftspunkte nötig sein, so Schegerer. Diese sind schon zur Halbzeit erreicht, jedoch ist das gesamte Feld in der Tabelle so eng zusammen, die Mannschaften auf Platz eins bis drei sind punktgleich, dass ein oder zwei Patzer ein Abrutschen auf Rang vier oder fünf bedeuten – die sind wiederum nicht weit weg vom Tabellenende.
„Die Vorrunde lief mehr als nach Plan für uns und das ist einer konsequent hohen Mannschaftsleistung zu verdanken“, sagt der Trainer. Die Routiniers Wollinger und Meierhofer zeigten jeden Samstag ihr Können, beide haben noch eine weiße Weste. Andere nehmen unter der Woche beharrlich einige Kilos ab. Wenn einmal Not am Mann sei, helfen auch alte Haudegen wie Andreas Serve aus. Alle haben Spaß und so könnten auch die beiden Niederlagen verschmerzt werden, ohne das die Motivation verloren gehe, so Andy Schegerer. Er verweist auch auf die Zusammenarbeit abseits der Matte. So stehe ihm vor allem Michael Meierhofer mit seinem Taktikgeschick und seinen Erfahrungen tatkräftig zur Seite, wenn es um die Einschätzung der Mannschaftsaufstellung der Gegner geht.
Für die Verantwortlichen des ASV Cham und der RG Willmering sei ein Baustein zum Erfolg Andy Schegerer auf der Trainerbank. „Mit dieser Verpflichtung haben wir einen Glücksgriff gemacht, denn Schegerer ist mit Herz und Verstand beim Ringen. Er versteht es, jeden in der Mannschaft zu motivieren und taktisch ausgefeilte Aufstellungen auf die Matte zu bringen“, heißt es. Der Erfolg lockte auch neue Zuschauer an. „Die Stimmung ist nicht nur in der Mannschaft gut, sondern auch bei den Heimkämpfen bei den zahlreichen Fans“, freut sich Bruno Hammer.
„Trotz aller Euphorie sollte auch Vorsicht geboten sein“, mahnt der WKG-Trainer. Denn die Rückrunde komme der WKG aufgrund des Stilartwechsels nicht gerade entgegen. „Hier muss man erst einmal sehen, wie die noch jungen und nicht so erfahrenen Athleten wie zum Beispiel Felix Konadl bis 61 Kilo damit zurecht kommen“, so der Trainer. Es sei zudem fraglich, ob man Martin Wittmann weiterhin über die noch lange Saison die Gewichtstortur von sieben Kilo jede Woche zumuten kann und will.“
Ein Schlüsselkampf sei bereits am Samstag auf heimischer Matte in der Chamer Mehrzweckhalle gegen den SV Kempten. Hier müsse jeder Athlet seine ganzes Potenzial abrufen, denn die Allgäuer sind nicht zu unterschätzen. „Was die Saison noch bringt, ist abzuwarten. Zu Anfang hieß es Klassenerhalt, jetzt sind wir Herbstmeister. Wir werden weiter hart kämpfen, um am Ende so gut wie möglich abzuschneiden und vielleicht im vorderen Drittel zu bleiben“, so der WKG-Trainer.