Am vergangenen Samstag startete die WKG Willmering/Cham in die Wettkampfsaison 2017 und musste zu Beginn gleich in einem Derby gegen den Aufsteiger Geiselhöring antreten. In den letzten beiden Saisonen waren die WKG Mannen auf heimischer Matte nicht zu schlagen und diese zweijährige Serie sollte an diesem Wochenende nicht reißen. Dazu war aber eine geschlossen starke Mannschaftsleistung nötig, da der TV Geiselhöring schwer einzuschätzen war, da auch die Gäubodenstädter durch den Durchmarsch in der Gruppenoberliga eine beflügelnde Saison 2016 hinter sich hatten. Den Zuschauern wurden sehenswerte Kämpfe geboten, bei denen vor allem die jungen Nachwuchsathleten begeisterten.
57kg freistil
Den Auftakt in die Saison bestritten Rudi Kraus auf Seiten der WKG und Jakob Rudi für den TV. Kraus Trainigsfleiß machte sich bezahlt, denn es zeigte sich von Beginn an, dass er Herr des Kampfes war. Nach dem ersten Anpfiff folgte auch sofort der erste Take-Down, der mit einer Zweierwertung belohnt wurde und im nächsten Moment drückte er mit der folgenden Aktion im Bodenkampf seinen Gegner bereits in der 25ten Sekunde auf beide Schultern. (4:0)
130kg griechisch-römisch
Zwei alte Bekannte und erfahrene Mattenfüchse standen sich mit Philipp Steinkirchner und Bernhard Fisch gegenüber. Brisanz hatte dieses Duell bereits auf dem Papier, war Steinkirchner in seiner Karriere auch schon für den TV Geiselhöring am Start und umgekehrt Fisch für die RG Willmering. Von Anfang an entwickelte sich zwischen beiden ein sehr körperbetonter Kampf, da keiner Boden preisgeben wollte. Somit stand es zur Kampfpause noch 0:0. In der zweiten Kampfhälfte ordnete der Unparteiische dann eine Bodenlage gegen Steinkirchner an, dieser verteidigte jedoch gekonnt. Fisch wurde im Anschluss wegen Passivität ermahnt, was den ersten Punkt auf das Konto des WKGlers brachte. Im weiteren Kampfverlauf konnte Steinkirchner sein Punktekonto auf 3:0 ausbauen, da der Geiselhöringer zwei Mal in die blaue Zone trat. Da der Kampf sehr kräftezehrend war, ließ die Kondition auf Seiten Fisch zum Ende hin nach, was der Schiedsrichter erneut mit einer Passivitätsermahnung und somit einem weiteren Punkt für Steinkirchner quittierte. Kurz vor Abpfiff musste der WKGler dann noch eine Verwarnung hinnehmen, sodass er am Ende als 4:2 Punktsieger von der Matte ging. (5:0)
61kg griechisch-römisch
In dieser Gewichtsklasse trat der zweite Youngster, Heiko Ennisch, gegen Albert Kouchaba an. Zunächst zollte er dem Geiselhöringer etwas Respekt und gab eine Zweierwertung nach einem Take-Down ab. Dann nahm Ennisch jedoch all seine Kraft zusammen und wuchtete Kouchaba mit einem Kopfzug in die gefährliche Lage, aus der dieser sich jedoch nochmals befreien konnte. Beflügelt von dieser Aktion wuchs das Selbstvertrauen Ennischs und er baut seine Führung auf 8:2 aus, da sein Gegner zwei Mal wegen Beinarbeit verwarnt wurde. Der WKGler ließ sich davon auch nicht weiter beeindrucken und beförderte ihn unter tosendem Applaus der Fans auf beide Schultern. (9:0)
98kg freistil
Völlig passiv eingestellt trat im Halbschwergewicht Richard Stoll Simon Eisenhut gegenüber. Stoll fand nicht in den Kampf und konnte die gezielten Freistilangriffe des TVlers nicht abwehren. Dieser arbeitete unerlässlich und schraubte sein Punktekonto binnen sechs Minuten zum 0:12 Punktsieg an. (9:3)
66kg freistil
Das Youngstertrio komplettierte Felix Konadl, der gegen Lukas Limmer antrat. Konald ging bedacht in den Kampf, jedoch wurde seine erste Aktion von Limmer ausgekontert, womit dieser sich die 0:2 Führung sicherte. Der WKGler glich jedoch kurz darauf mit einem Take-Down zum 2:2 aus und sicherte sich mit einem folgenden Durchdreher die 4:2 Führung. Von nun an arbeitete Konadl unablässig und der Geiselhöringer war passiv eingestellt auf Konter aus. Davon ließ sich der WKGler aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern erarbeitet sich mit Hintenaufkommen und Durchdrehern Punkt um Punkt bis zur 16:2 Führung. Dann schaffte Limmer nochmals zwei Wertungen, sodass es am Ende 16:5 für den Willmering/Chamer hieß. (12:3)
86kg griechisch-römisch
In dieser Gewichtsklasse standen sich zwei alte Hasen mit Michael Meierhofer und Uli Blüml gegenüber. Gleich zu Beginn überraschte Meierhofer Blümel mit zwei blitzsauberen Hüftangriffen, die jeweils mit 4 Wertungspunkten belohnt wurden. Der Geiselhöringer zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und verkürzte sogleich auf 8:4. Dann fand Meierhofer keine Gegenwehr mehr gegen Blümel, der von nun an darauf bedacht war, den WKGler in die blaue Zone zu schieben und somit Einserwertungen zu erzielen. Nur unterbrochen von zwei Take-Downs schob er so sein Punktekonto zum 8:19 Endstand hoch. (12:6)
71kg griechisch-römisch
Mit Christian Hammer und Sebastian Orban standen sich ebenfalls zwei altbekannte Rivalen aus früheren Zeiten gegenüber. Beide tasteten sich zunächst ab und die erste Wertung fiel erst in der zweiten Kampfminute, als Hammer in die blaue Zone trat und Orban dadurch 0:1 in Führung ging. Mit einem gekonnten Überwurf überraschte er dann den WKGler und vergrößerte die Führung auf 0:5. Hammer ließ sich aber nicht entmutigen und verkürzte mit einem sehenswerten Schulterschwung auf 4:5. Dann zog Orban wieder davon, indem er eine Aktion Hammers konterte und hintenaufkam, wofür er eine Zweierwertung erhielt. Der Kampfgeist des Willmeringers war jedoch ungebrochen und er sicherte sich in der letzten Kampfminute erstmals mit einer Viererwertung die 8:7 Führung, die es die letzten Sekunden zu verteidigen gab. Doch auch Orban hatte diesen Kampf noch nicht verloren, bot seine ganze Kraft auf. Beide Ringer gingen nochmals volles Risiko, wobei Hammer am längeren Hebel saß und mit dem Schlussgong seinen Gegner nochmals eine Viererwertung abrang, sodass er als verdienter 12:7 Punktesieger von der Matte ging. (14:6)
80kg freistil
Mit der typisch stoischen Ringweise machte Martin Wittmann Lukas Würstl das Leben schwer. Er ließ dem Geiselhöringer keine Chance, sondern setzte zu einem Take-Down nach dem anderen an, was ihn zum überlegenen Punktesieg in der vierten Minute mit 16:0 führte. Somit war der Mannschaftssieg in trockenen Tüchern. (18:6)
75kg freistil
In dieser Gewichtsklasse traf Michal Malkiewicz auf Tomas Kott, beides Gastringer aus Polen bzw. Tschechien. Hier standen sich zwei ebenbürtige, erfahrene Ringer gegenüber, die sich körperlich alles abverlangten. Beide holten abwechselnd zwei Zweierwertungen zum 4:4 Endstand. Da der WKGler aber die letzte Wertung im Kampfgeschehen erzielt hatte, wurde er zum Punktesieger erklärt. (19:6)
75kg griechisch-römisch
Einen ebenfalls hochkarätigen Kampf durfte man in der Begegnung Roman Glab gegen Daniel Varga erwarten. Der 19-jährige Tscheche in Diensten des TV Geiselhöring ist nämlich tschechischer Kadettenmeister und 5. Platzierter bei der Kadetten-EM. Glab ging zunächst gewohnt schnell mit 4:0 in Führung, doch dann schien er einen Gegner gefunden zu haben, der ihm Einhalt gebot. Varga fand immer besser in den Kampf und holte Wertung um Wertung, bis die Punktetafel 4:12 anzeigte. Jetzt aber war wieder Glab an der Reihe und glänzte mit Aktionen, sodass es zum Pausengong 13:12 stand. Diesem kraftvollen Kampfgeschehen zollte der TVler nun in der zweiten Kampfhälfte Tribut. Binnen der ersten 44 Sekunden der zweiten drei Kampfminuten erhöhte Glab auf 20:12 und klatschte denn Tschechen auf beide Schultern. (23:6)