Zum letzten Saisonkampf in der Landesliga Süd empfingen die Ringer der WKG Willmering/Cham den Tabellenzweiten SV Kempten in der Willmeringer Schulsporthalle. Die WKG wusste um ihre Heimstärke und gerade zum Saisonabschluss wollte man den Zuschauern nochmal ein Spektakel liefern. Außerdem bestand noch die Möglichkeit den TV Geiselhöring in der Tabelle zu überholen, die beim Spitzenreiter AC Regensburg zu Gast waren. Kempten ließ eine Gewichtsklasse leer laufen, war aber ansonsten wie während der kompletten Saison stark besetzt. Meierhofer und Stoll landeten vorzeitige Überraschungssiege und so war die Gesamtbegegnung längst entschieden, als im letzten Kampf Malkiewicz seinen einzigen Kampf knapp verlor.
In der Endtabelle ist die WKG punktgleich mit Kottern und Geiselhöring und wurde vom Ligenreferenten auf den fünften Platz einsortiert. Obwohl man im direkten Vergleich beide Gegner im Vor- und Rückkampf höher besiegte, ist in der eigens erstellten Hilfstabelle aus diesen drei Vereinen Kottern vor der WKG.
57 kg, griechisch-röm.: Die ersten wichtigen Punkte erkämpfte Heiko Ennisch gegen Merlin Gail. Zielstrebig holte er Zwei um Zwei und ließ dem Kemptener keine Chance. Nach zwei Minuten führte er bereits 16:0, bevor er seinen Gegner sogar noch schulterte (4:0).
130 kg, Freistil: Richard Stoll bekam mit dem erfahrenen Anton Mayr einen unangenehmen Gegner vorgesetzt. Stoll, eingeschränkt durch seine lädierte Schulter, ließ sich zu Beginn den Stil vom Kemptener aufzwingen und wurde vom Kampfrichter wegen Passivität verwarnt. Doch ein Kopfzug ins Mattenaus in der zweiten Kampfminute brachte die Befreiung und die Führung zum 6:1 zur Pause. Nach der Pause nutzte Stoll seine Chance und legte seinen Gegner nach einem Hüftschwung auf die Schulterblätter (8:0).
61 kg, Freistil: Taktisch gut eingestellt war Rudi Kraus gegen den Afghanen Sayed Hafizullah Haidari. Einen 0:4-Rückstand glich er durch einen Schulterschwung aus. Kurz vor der Pause bekam der Kemptener noch eine zweifelhafte Vier zugesprochen. In der zweiten Runde galt es für Kraus den Rückstand in Grenzen zu halten und nur zwei Mannschaftspunkte abzugeben. Das gelang ihm mit der 6:10-Punktniederlage (8:2).
98 kg, griechisch-röm.: Eine klasse Vorstellung zeigte Michael Meierhofer gegen den einen Kopf größeren Martin Spöttle. Mit erkämpften Bodenlagen ging er 4:0 in Führung und gab anschließend zwei Einser ab. Mit einem Leskinowich ins Mattenaus und der daraus resultierenden 8:2-Führung sah Meierhofer seine Chance, die er in der zweiten Runde gnadenlos ausnutzte. So sehr sich der Kemptener auch dagegen stemmte, nach drei weiteren Würfen ins Mattenaus stand der WKGler mit 20:4 als vorzeitiger technischer Überlegenheitssieger fest und wurde von den zahlreichen Zuschauern frenetisch gefeiert (12:2).
66 kg, griechisch-röm.: Wenig entgegenzusetzen hatte Tobias Walter gegen einen der stärksten Gästeringer Mathias Huber, der zudem heuer alle seine Kämpfe überzeugend gewann. Mit Drehern im Bodenkampf ließ der Kemptener die Punkte purzeln bis zum 0:16 (12:6).
86 kg, Freistil: Eine überzeugende Leistung bot auch Martin Wittmann gegen den recht passiv eingestellten Alex Bückle. Mit Beinangriffen ging er bis zur Pause mit 5:0 in Führung. Auch in der zweiten Runde klammerte der Kemptener im Standkampf, so dass er wenig Möglichkeiten zum Angriff anbot. Doch der WKGler wusste um die nötigen Mannschaftspunkte und kämpfte bis zum Schlussgong um jede Wertung. Am Ende ein verdienter 12:0-Punktsieg für Wittmann (15:6).
71 kg, Freistil: Nicht zu schwitzen brauchte Christian Hammer, da die Gäste hier keinen Mann stellten (19:6).
80 kg, griechisch-röm.: Einen unangenehmen Gegner hatte auch Anton Wollinger mit Felix Bückle, der keinen nennenswerten Angriff wagte. In der angeordneten Bodenlage nutzte Wollinger seine Chance und wurde für seinen Ausheber mit einer Vier belohnt. Die zweite Runde war von verbissenem Standkampf geprägt. Beide schrieben nur noch eine Eins wegen Verlassens der Kampfzone. Somit ein 5:1-Punktesieg für den WKGler (21:6).
75 kg, griechisch-röm.: Eine Gewichtsklasse aufgerückt in die noch dazu ungeliebte Stilart war Roman Glab gegen Lukas Bückle. Eine Vier des Kempteners, gleich in der ersten Aktion, konterte Glab durch Übertragen und startete dann eine Serie von Drehern im Boden. Sein Kontrahent Bückle hatte hier nichts entgegenzusetzen und nach 14:4 Punkten legte Glab seinen Gegner aufs Kreuz nach gerade mal 50 Sekunden Kampfzeit (25:6).
75 kg, Freistil: Die wohl zwei Besten der Liga trafen im letzten Kampf aufeinander. Michal Malkiewicz und der Moldawier Artiom Postica hatten bis dato eine weiße Weste. Von Beginn an wurde hitzig gekämpft, wobei der WKGler in der ersten Runde mit 4:0 die Nase vorn hatte. In der zweiten Runde schloss Postica mit einer Zwei auf und man merkte, dass dieser sein Pulver noch nicht verschossen hatte. Mit einem weiteren kraftvollen Angriff glich er aus und lag wegen der Letzten-Punkte-Regel vorn. Malkiewicz setzte alles auf eine Karte, wurde aber im letzten Angriff noch gekontert zum 4:6. Endstand 25:7.