Michael Meierhofer holt sich den Titel beim German Masters in Freising, Anton Wollinger wird Dritter. Fest nach der Heimkehr.
In der Bischofstadt Freising startete ein WKG-Duo bei den German Masters, den Deutschen Meisterschaften der Ringer ab 35 Jahren. Äußerst erfolgreich, denn Michael Meierhofer holte sich den Titel, Anton Wollinger gewann Bronze. Meierhofer in der 97 kg-Klasse der Altersgruppe A (35 bis 40 Jahre), Wollinger in der 85 kg-Klasse der Altersgruppe A.
226 Teilnehmer kämpften an zwei Tagen bei der SpVgg Freising. Unter den Athleten waren bei den Senioren natürlich noch einige Ringer, die in den Bundesligen auf allerhöchstem Niveau ringen. Zum Beispiel Björn Holk vom TV Essen-Dellwig, im Vorjahr noch Dritter der Deutschen Meisterschaft der Männer, EM- und WM-Teilnehmer mit Medaillen. In der Altersklasse D (50 bis 55 Jahre) war Andreas Kubiak vertreten, der in jungen Jahren für Polen an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte. Das WKG-Duo war altersbedingt erstmals startberechtigt.
Kein leichtes Unterfangen
In der Klasse bis 85 kg wurde wegen der hohen Teilnehmerzahl in zwei Pools gerungen. Wollinger gewann zum Start gegen Michael Kraska (SV 90 Magdeburg), der in der vergangenen Saison in der Oberliga gerungen hatte. Mit Durchdrehern und einem Ausheber wurde es bereits nach 1:50 Minuten ein Technischer Überlegenheitssieg zum perfekten Start ins Turnier. Stefan Höpfl, der altbekannte Gegner vom AC Regensburg, war als nächster dran. Kein leichtes Unterfangen, das war klar, weil Höpfl ein sehr unangenehmer Gegner ist. Beide schenkten sich nichts, Wollinger holte sich durch Hintenaufkommen aus dem Bodenkampf die erste Einserwertung. Durch eine weitere Blaue-Zone-Wertung stand es 2:0. In der zweiten Kampfhälfte waren beide sehr passiv, Höpfl bekam so zwei Mal eine Eins zugesprochen, Wollinger musste in die Bodenlage. Doch Höpfl konnte Wollingers starke Verteidigung nicht brechen. So stand es 2:2. Obwohl Höpfl keinen technischen Punkt geschafft hatte, galt er als Sieger, weil er die letzte Wertung erzielt hatte.
Weil Wollinger in Runde drei ein Freilos hatte, konnte er nicht mehr in die Vergabe der Pool-Platzierungen eingreifen, musste darauf warten, wer zwischen Höpfl und Kraska gewinnen würde. Weil der Regensburger auch diesen Kampf nach Punkten gewann, war Wollinger Pool-Zweiter, stand im kleinen Finale gegen Vorjahressieger Vojtech Benedek vom KSV Haslach. In der Bodenlage hatte Benedek keine Chance gegen die kraftvollen Angriffe Wollingers, der mit einem Ausheber eine Vierer-Wertung holte. In der zweiten Kampfhälfte war dann der Widerstand gebrochen, Wollinger presste Benedek auf beide Schultern und hatte damit Bronze. Michael Meierhofer trat trotz der Gewichtsdifferenz von sieben Kilo in der Klasse bis 97 kg an, weil es keine 90 kg-Klasse gab. Weil nur vier Ringer an den Start gingen, rang jeder gegen jeden. In Björn Holk schien der Favorit auf den Titel schon festzustehen. Das Los bescherte Meierhofer auch gleich den ersten Kampf gegen den Essener.
Drei kraftvolle Durchdreher
Die erste Wertung ging nach wenigen Sekunden an Holk, weil Meierhofer in die blaue Zone getreten war. Im zweiten Angriff setzte Holk zu einem kraftvollen Schleuderangriff an, rechnete aber nicht mit Meierhofers Konter, der den Schwung ausnutzte und somit nach 49 Sekunden Schultersieger war. Davon beflügelt, rang Meierhofer auch gegen Frank Witscher vom FC Erzgebirge Aue trotz körperlicher Unterlegenheit wie entfesselt. Er ließ dem Sachsen dann auch keine Chance. Nachdem er durch Hintenaufkommen die erste Zweier-Wertung erzielt hatte, folgten drei kraftvolle Durchdreher zum Technischen Überlegenheitssieg binnen 15 Sekunden. In Runde drei musste Andreas Kiefer verletzungsbedingt aufgeben, sodass Michael Meierhofer als German Masters-Sieger 2016 von der Matte ging. Und in der Heimat gab es noch eine Feier mit Vereinskollegen und Familien.